Kaum zu glauben, aber wahr: Martinroda entführt bei der heimstärksten Mannschaft der Liga alle drei Punkte. Dass dieses Ergebnis tabellarisch hoch wichtig ist, zeigen die Ergebnisse auf den anderen Plätzen.
Heiligenstadt hatte in der 11. Minute die Gelegenheit vom Punkt vertan, so dass Martinroda zunächst keinen Rückstand hinter her laufen musste. Ausgeglichen die Spielanteile, die nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Torwart Apel in der 17. Minute für Heiligenstadt zum Signal für noch mehr Intensität in den Angriff zu legen wurde. Ein ständiges Hin und Her, mit Möglichkeiten für beide Teams. In Führung ging der FSV durch Metzmacher, der mit seinem Kopfballtor nach einer scharf hereingeschlagenen Ecke eine wilde Phase bis zum Halbzeitpfiff einleitete. Praktisch im Gegenzug konnte die Heimelf durch Derr sofort ausgleichen. Rohners Führungstreffer eine Minute später nach perfektem Steckpass in den Lauf drehte das Spiel. Doch Martinroda zeigte Charakter und strafte mit Hertels Ausgleich eine Unachtsamkeit im Deckungszentrum noch mit dem Ausgleich vor der Pause. Ausgangspunkt eine Flanke von der rechten Seite, die Hertel aus 12 Metern versenkte.Viel Diskussionsstoff auf den Rängen. Der Glaube an eine klare Angelegenheit für die zu Hause von Sieg zu Sieg eilenden Gastgeber bekam gegen die in Abstiegsnot befindlichen Gäste aus Martinroda leichte Zweifel.
Die Gedankenspiele wurden mit dem Führungstreffer durch Brömel gleich nach Wiederbeginn nochmals befeuert. Diesmal schickte Sulimann den Schützen mit tollem Anspiel auf die Reise. Jetzt stabil bleiben und die wertvolle Führung nicht gleich wieder aus der Hand geben. Die Mannschaft beherzigte die selbst auferlegte Strategie der Spielfortführung. Heiligenstadt nicht gewohnt und auch nicht mit solch kompromissloser Spielweise des FSV auf heimischem Gelände gerechnet, versuchte alles. Mal über Kurzpassspiel oder dem langen Ball über die Außen, die Gäste ließen sich nicht herauslocken und hielten hinten stand. Die Möglichkeiten das Spiel aus Sicht von Heiligenstadt in die richtige Richtung zu bringen, waren im Ansatz da. Doch die Defensive von den beiden Sechsern L. Weis und Metzmacher unterstützt, hatte in dieser Partie die richtige Einstellung und die passenden Lösungen als Antwort parat. Genau zum richtigen Zeitpunkt, nach kurzem Aufbegehren des Gastgebers, schlug Hertel mit seinem zweiten Treffer zu. Heiligenstadt nur kurz in Schockstarre suchte nach Lösungen. Und wieder schockte Martinroda durch Brömel, der mit hohem Laufaufwand glänzte und zum 2-5 traf, die Heiligenstädter Bemühungen. Auch dieser Treffer nach Ballgewinn von Sulimann im Mittelkreis mit genauem Pass durch die Schnittstelle an der Sechszehner Linie eingeleitet. Verwunderung beim Gastgeber, auch auf den Rängen, die sich schon vor dem Abpfiff langsam lichteten. Mehr als den Anschlusstreffer durch Wolanski schaffte der Gastgeber nicht mehr. Am Ende jubelten die Gäste. Beim Gastgeber dagegen hängende Köpfe, da man sich das Spiel sicher ganz anders vorgestellt und auch vorgenommen hatte.
Jetzt sollte doch die Frage erlaubt sein, warum die Mannschaft ihr durchaus vorhandenes Potential nicht öfters auf den Platz bringt. Besonders die Treffer, die sehenswert vorbereitet und abgeschlossen wurden, lässt Hoffnung auf nun bessere Zeiten keimen. Gelegenheit dazu hat man bereits am kommenden Wochenende, wenn der Tabellenletzte im Martinrodaer Sportpark zu Gast ist.
Heiligenstadt
Sternadel, Henkel, Köhler, Aschoff, Derr, Kellner (70. Spieß), Lerch, Gümpel (24. Merfert), Rohner, Wilhelm, Wolanski
Martinroda
Apel (17. Klötzer)- Jedrzejczak, Nowak, Meißner, Monecke- L. Weis, Metzmacher (62. Müller), Sulimann, Hujdurovic- Hertel (76. C. Weis), Brömel
0-1 Metzmacher 38., 1-1 Derr 40., 2-1 Rohner 42., 2-2 Hertel 43., 2-3 Brömel 46., 2-4 Hertel 65., 2-5 Brömel 77., 3-5 Wolanski 83.
SR Molzczynski Großfurra -150-
Text: J. Krogel
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