Dass das letzte Auswärtsspiel ausgerechnet in Gräfenthal stattfindet, haben sich unsere Anhänger auch nicht erwünscht. Trotzdem sind sie wieder zahlreich erschienen, um uns zu unterstützen und um ein paar Euros in die klamme Steuerkasse einzuzahlen, da alle Baustellen und Umwege mitgenommen wurden.
Nach dem grandiosen Training von Cheftrainer Müller am Freitag, rieben sich viele verwundert die Augen, weil er diesmal nur als passiver Akteur an der Seitenlinie stand.
Man sah den Jungs an, dass sie froh waren, wenn mal eine Wolke vorbeizog, um den Sonnenschein zu dämpfen. Es stand ein hitziges Spiel bevor.
Ich hatte mir unterdessen ein schattiges Plätzchen gesucht und Fannähe aufgebaut.
Bereits in der zweiten Minute kommen wir zu unserem ersten Abschluss durch Marten, welcher aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz trifft.
Aber auch die Gastgeber hatten Chancen in der Anfangsphase. Beispielsweise in der achten Minute, als der Ball nur knapp über unser Gehäuse geköpft wurde.
Dass Luis heute überhaupt spielen konnte, verdankt er wahrscheinlich nur Physio Eckhard, der ihm vor dem Spiel den Fuß justierte. In der 13. Minute hatte er noch wenig Vertrauen in seinen Rechten und nutzte stattdessen seinen Linken, aber schloss leider unglücklich am Tor vorbei ab.
Keine zwei Minuten später passte es dann aber, als er einen Ball hinter der Kette erlief und wie schon häufiger gesehen über den herauslaufenden Torwart lupfte (1:0). Kurz darauf gleich die nächste Chance nach einer Eingabe von Milad. Diesmal ist die Abwehr aber wachsam und klärt.
Dann ein Doppelschlag, welcher unsere Qualität belegt. Sterze mit langem Ball auf Robin, dieser ist schneller als seine Gegenspieler und schiebt zum 2:0 ein (25.). Kurz nach Wiederanpfiff hält es Geburtstagskind Highlander nicht mehr hinten und er rammelt nach vorn und bekommt den Ball aus dem Mittelfeld. Der Schuss scheint erst an Mann und Maus vorbeizugehen, aber dann tauscht plötzlich Milad auf und legt auf Luis quer. Dieser schließt wieder mit rechts ab zum 3:0 (27.)
In der Pause entscheiden sich unsere Trainer zu einem 3er Wechsel. Phil, Milad und Robin raus und dafür John, Flo und Señor Doodle rein. Die Wechsel zünden sowohl vorne als auch hinten. Sterze spielt wieder einen langen Ball in die Spitze, bei dem sich Flo seinen Gegenspielern davonschleicht und links neben dem TW zum 4:0 trifft (68.)
Bei einem Angriff von Gräfenthal taucht plötzlich John im eigenen Strafraum auf, stolpert und räumt seinen Gegenspieler weg. Da hat auch der Keller in Spechtsbrunn nichts einzuwenden. Müller tritt an und versenkt unten rechts zum 4:1, auch, weil Steve wie gewohnt nach unten links fliegt. Scheint sich wohl rumgesprochen zu haben (50.).
In der 58. Minute wieder eine brenzlige Situation in unserem Strafraum, aber Routinier Doodle kann den Ball vor dem bereitstehenden Stürmer entscheidend klären.
Lange nichts von Luis gehört, welcher sich aber nochmals zu Wort meldete. Aufgrund der Liveschalte nach Kaulsdorf wussten wir, dass dort auch hoch geführt wurde. Also lieber nochmal eins nachlegen, bevor Esefeld zu viele schießt und uns nach den drei Punkten aus dem Rückspiel auch noch die Torjägerkanone klaut.
Ende gut, alles gut.
Luis erläuft einen Ball, lässt seinen Gegenspieler stehen und sucht den Abschluss durch die Hosenträger des Torwarts zum 5:1 (63.). Wie das bei den Gastgebern gehandhabt wird, weiß ich nicht, aber bei uns wäre das eine Kiste.
Nun kamen noch ein paar Chancen für uns hinzu, um das Ergebnis nach oben zu schrauben.
John in der 66. per Schuss, Marten per Kopf in der 68. In der 72. Minute fiel dann das schönste und emotionalste Tor am heutigen Tag. Dreh und Angelpunkt auf Flo, dieser auf Franz nach außen, leichter Chipball in den Lauf von Highlander. Wie in alten Heydaer Zeiten nutzte er seinen Instinkt und netzte zum 6:1 (73.).
Den Schlusspunkt setzte dann Flo, als er eine Eingabe von Speedy Gonzales John erst sehenswert verfehlte, aber im Fallen dann doch noch verwandelte (90.).
Dies war der Abschluss einer anstrengenden und kräftezehrenden Saison. Nächstes Jahr gilt es dann in der Kreisoberliga neu anzugreifen und sich einen Namen zu machen.
Nicht vergessen möchte ich auch, dass wir den erfolgreichsten Torschützen unserer Liga in unseren Reihen haben! Luis Ulke wie einst Gerd Müller mit glatten 40 Toren.
Ein großer Dank geht auch wieder an allen Mitreisenden, Unterstützer, Fans und allen anderen Beteiligten.
Wir sehen uns nach der Pause wieder, denn wir sind jetzt mal kurz im Urlaub.
Aufstellung:
Nimmow - Pflügner (60. Witzel), Morgenroth (46. Schleicher), Blachczok, Schneider – Bartholome (46. Elle), Sterzing, Buse, Rajabi (46. Schwens) – Ulke, Wolf
Text: Benjamin Huck
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