Nach gut 15 Minuten Spielzeit hätte man für die Gäste Schlimmes befürchten müssen. Martinroda begann furios. Schnelle Angriffszüge, vorzugsweise über Sulimans linke Seite, brachte schon in der ersten Minute Gefahr für das Schweinaer Gehäuse. Köhler mit artistischer Abwehr klärte für seinen geschlagenen Torwart. Ein klasse Angriff, schnell und schnörkellos über Metzmacher auf Suliman in den Fuß gespielt, brachte den Syrer mit Tempo bis an die Grundlinie. Das genaue Anspiel auf Brömel, der im Zentrum völlig blank stand, führte zum 1-0. Schon der nächste Angriffszug, wieder mit Suliman und Brömel als Initiatoren, brachte das frühe 2-0. Appiah im Nachfassen, nachdem Suliman das Leder scharf aufs Tor brachte, hatte dabei keine Mühe. Das 3-0 eigentlich Pflicht. Floßmann nach einer Ecke mit dem Kopf, der zurückspringende Ball gelangte zu Metzmacher, der scharf den Ball Richtung Tor brachte. Knapp am linken Pfosten vorbei, verpasste man vielleicht eine Vorentscheidung. Ein 2-0 gilt als ein gefährliches Ergebnis, schon oft schlichen sich in vergleichbaren Spielen der Schlendrian und Fehler bei der Ballbehandlung ein. Ein ,,Doppelfehler“ von Jedrejczak auf der rechten Außenbahn, bei dem er zunächst die Kugel bis in die gegnerische Hälfte trieb, endete nach Ballverlust- Anspiel auf freie Mitspieler verpasst - zu guter Letzt in einen Foulstrafstoß, den er im Versuch die Situation noch zu klären verursachte. Dittmann bedankte sich für das Geschenk und verkürzte auf 2-1. Martinroda spielte zunehmend fahriger. Zuviel klein-klein mit dem Ball, was immer wieder Ballverluste nach sich zog, brachte Schweina immer wieder ohne eigenes Zutun an den Ball und zurück ins Spiel. Dann eine Situation, die vom SR beim Gang in die Kabine nach Rückfrage Erklärung fand. Suliman gegen drei Schweinaer im 16er zu Fall gebracht, dennoch der Ball von Brömel ins Tor befördert. Abseitsfahne, bis dahin ok . Nur wenn beim vermeintlichen Foul ,,der Ball gespielt wurde“, beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Reaktion bei den Martinrodaer Anhängern zu dieser Szene verständlich, führte dann leider im weiteren Verlauf noch zu einigen Fragwürdigkeiten bei engen Entscheidungen. Das Ergebnis am Ende ist aber das Resultat nachlassender Konzentration und Bereitschaft das Spiel für sich zu entscheiden. Dittmann mit einem Freistoßstrahl zentral aus 18 Metern an den linken Pfosten (35.) und Appiah der allein aufs Tor zulaufend den Ball ,,vergaß“(41.), hatten Gelegenheiten.
Zwei starke FSV-Szenen im Angriff gleich nach Wiederbeginn, bei denen Vorbereitung und der letzte Pass stimmten. Nur beim Abschluss versagten die Nerven (Brömel 46., Apiah 47.). Brömel, der wohl die meisten Meter ging, hatte bei seinem Direktversuch in der 50. Minute einfach nur Pech. Aus 18 Metern flog der Ball in Richtung rechter oberer Ecke, bekam Köhler noch das Hinterteil dazwischen. Der pfeilschnelle Dittmann unaufhaltsam mit Ball am Fuß über das ganze Feld, wurde erst von Six beim Schussansatz am Strafraum entscheidend gestört. Im Gegenzug zirkelte Floßmann aus vollem Lauf den Ball von der rechten Strafraumkante an die Latte. Metzmacher mit einem harten Abschluss aus 20 Metern forderte den Schweinaer Torwart zur Faustabwehr. Der nachsetzende Brömel von hinten in Rücklage bedrängt, jagte den Ball über den Kasten. Dann mal wieder eine Aktion von Suliman, der über die linke Seite mehrere Schweinaer stehen ließ, aber beim Torabschluss nicht den nötigen Druck auf den Ball brachte. Dann kam die Strafe auf den Fuß. Chancen für Minimum drei Tore liegen gelassen, und Schweina, die aus einer Halben das Tor machten, kam zum Ausgleich. Mehrfach mit der Gelegenheit den Ball resolut klären zu können, brachte Giesbrecht immer wieder in Ballbesitz. Aus acht Metern überwand er den chancenlosen Nicolai zum Ausgleich. Ab der 70. Minute wurde das Spiel immer umkämpfter und unsauberer. Dennoch Chancen auf beiden Seiten, die jedoch alle zu ungenau abgeschlossen wurden. SR Blasse hatte alle Hände voll zu tun, lag bei seinen Entscheidungen leider nicht immer richtig. Nochmal Floßmann (85. mit dem Kopf), dem kurz darauf nach drüber halten am Strafraum ein Pfiff versagt blieb und Meinhardt aus sechs Metern auf der Gegenseite hatten den Big Point auf dem Fuß.
Martinroda verschenkte wichtige Punkte. Der Bruch im Spiel nach starkem Beginn, führte letztlich zur Punkteteilung. Mit geänderter Abwehrkette, mit Nowak und Benkenstein mussten beide Innenverteidiger ersetzt werden. Zudem fehlte mit Andris die ordnende Hand im Spielaufbau und Hertel noch nicht fit für eine längere Einsatzzeit zunächst auf der Bank. Als jetzt Tabellenvorletzter muss schon früh der Abstiegskampf angenommen werden. So wie das Wetter, anfangs aufklarend, dann mit Starkregen und später sogar blaue Lücken am Himmel, verlief dieses für den Gastgeber nicht zufriedenstellende Spiel.
Martinroda
Nicolai- Meißner, Six, Monecke, Jedrezejczak- Floßmann, Metzmacher, Fischer ( 90. Oschmann), Sulimann- Brömel ( 82. Hertel), Appiah ( 74. Buse)
Schweina
Pfestorf, Köhler, Meinhardt, Harnack, Arnold, F. Kallenbach, Dittmann, Pfaff ( 82. L. Kallenbach), Lienert ( 66. Giesbrecht), Klisa, Stöber,
1-0 Brömel 3., 2-0 Appiah 7., 2-1 Dittmann 18. FE, 2-2 Giesbrecht 70.
SR Sebastian Blasse -53-
Text: Krogel

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