Eine gerechte Punkteteilung in einem Spiel der unteren Tabellenregion. Gemessen an der Qualität dieser Partie, hatten beide Mannschaften entsprechend ihres Punktestandes auch nur wenig spielerische Klasse geboten. Wie die gesamte Mannschaft des FSV Martinroda, fand kaum einer seiner Akteure zu Normalform. Six der hinten sicher die Fäden ziehen konnte und Torwart Gössinger mit guten Aktionen fanden da noch die Ausnahme. Wie von Trainer Heiko Nowak- beobachtete das Spiel gegen seinen Ex-Verein von der Tribüne aus- unter der Woche richtig beurteilt, fehlte es auch in diesem Spiel in der Offensive an Ideen und Durchschlagskraft. Benny Hertel während der gesamten Spielzeit nur zweimal zum Abschluss gekommen, bekam viel zu selten den Ball so angespielt, woraus er etwas verwertbares hätte machen können. Die anderen Offensivspieler mit zu vielen Stockfehlern bei Ballan- und mitnahme, so dass Überraschungsmomente kaum zu sehen waren. Jena zeigte sich giftig, ging oft bis an die Grenze des Erlaubten. Bei zwei drei harten Attacken, hätte man sich mehr Konsequenz vom Schiedsrichter gewünscht. Gegen Hertel bereits in der 3. und später in der 29. Minute, wobei die Aktionen jeweils nur dem Spieler und nicht auf den Ball galten, oder Flossmann der mit der Sohle voran und erkennbarer Absicht mit hohem Bein am Kopf getroffen wurde (51.).
Das Spiel auf nicht hohem Niveau, hatte mehr die kämpferischen Tugenden des Fußball`s in sich. Seine erste und damit auch seine beste Abschlussmöglichkeit hatte Hertel in der 5. Minute, als er aus der Bedrängnis heraus den Ball noch Richtung Tor bringen konnte. Ansonsten wurde der Stürmer eng bewacht und mit vereinten Kräften am Abschluss gehindert. Andere hätte da für ihn einspringen können und damit vielleicht auch Räume schaffen können. Andris bekam zu wenig Druck auf den Ball, als er eine Eingabe von Rieß aus 14 Metern direkt nahm und Torwart Dedidis vor keine allzu große Aufgabe stellte. Gössinger bei Freistößen von Prokopenko (7., 19.) sicher in der Luft, war auch gegen Schlegel im 1 gegen 1 in der 28. Minute der Sieger. Einige Minuten zuvor schickte Metzmacher Rieß steil, der aus 30 Metern den Ball auf das Tornetz setzte. Da war mehr drin, denn nur einem mitlaufenden Gegenspieler war er schon einige Meter enteilt. Hertels eigentlich perfektes Anspiel auf Andris, als er an der Strafraumlinie durchsteckte, wurde nicht als Idee erkannt und verarbeitet. Jena in der 39. Minute mit der 2. Ecke, kam kurz zuvor nach schnellem Gegenstoß über die rechte Seite im Überzahlspiel tief in die Martinrodaer Hälfte. Nowak mit dem Kopf konnte die gefährlich an den Torraum geschlagene Eingabe noch klären. In der 41. Minute eine Vollversammlung im Jenaer Strafraum, doch weder Rieß, Pusch noch Hädrich kamen entscheidend zum Zug.
Gleich nach Wiederbeginn ein Ballverlust von Zimmermann auf Höhe des Mittelkreises, Leibelt quer auf Prokopenko, Gössinger mit klasse Reaktion verhinderte den Einschlag. Dann doch der Rückstand gegen viel zu passiv agierende Martinrodaer in der Mittelfeldzentrale. Mit dem 3. Versuch, drückte Prokopenko den Ball aus halblinker Position über die Linie. Metzmacher mit einem Distanzversuch (58.), auf der anderen Seite grober Fehler wieder im Spielaufbau und der eingewechselte Müller vergab den 2. Treffer aus 10 Metern. Mit einer Energieleistung erkämpfte sich Hertel an der Außenlinie den Ball gegen Schlegel, passte scharf ins Zentrum, wo Suliman nach langer Verletzung zum Ausgleich einschieben konnte. Jena gleich nach einer Antwort suchend, fand diese bei zwei Standards kurz vor dem Strafraum. Nowak mit der Kopfballabwehr und Six der das kurze Anspiel auf Müller ahnte, konnten klären. Noch mal Gefahr in der letzten Minute, als wieder der ruhende Ball zur Möglichkeit für die Gäste wurde. Nur ein Punkt für beide Mannschaften. Zu wenig, bedenkt man die Möglichkeiten, nicht nur tabellarisch sondern auch für das Selbstvertrauen. Noch viel Arbeit für Trainer Heiko Nowak, der die Schwächen seiner Mannschaft in der Offensive wiederholt anmahnte.
Martinroda
Gössinger- Zimmermann, Six, Nowak, Andris- Floßmann, Metzmacher ( 63. Suliman), Hädrich, Pusch- Rieß (63. Al Saeed), Hertel
Jena
Dedidis, Akpeko, Jahn, Winkler, Schlegel, Gidenberg, Amesse, Prokopenko, Heublein, Leibelt, Kauk (49. Müller)
0-1 Prokopenko 49., 1-1 Suliman 71.
SR Meusel (Föritztal) -70-
Text: J. Krogel
Foto in der Grafik: Rene Röder, TA
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