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Die Bauern haben schwimmen gelernt und sind an Land gekommen

Mit fast voller Kapelle traten wir die fast einstündige Reise nach Unterloquitz an, die leider ohne Zeugwart Nimmow stattfand. Am Vorabend mussten vom Kirmesbursche Steve bei seiner zweiten Freizeitverpflichtung noch einige wichtige Dinge auf den Weg gebracht werden.

Navigationsprobleme gab es in allen drei Spielertransportern. Addis Bus hatte Glück und wurde von einem Fahrzeug der Heimmannschaft in Richtung des Sportplatzes eskortiert, während die Anderen noch ein wenig die örtlichen Sehenswürdigkeiten erkundeten. Dabei agierte der Lebenshilfebus als Kinderschreck, als diese nach dem Weg fragen wollten. An wem genau das im Bus lag, konnte das danach verstörte Kind nicht beantworten.


Dass hier Kreisklasse gespielt wird, konnte man eindeutig an den Spielfeldmarkierungen und der allgemeinen Begebenheit des Platzes erkennen. Auch die Fachkompetenten Kommentare der hiesigen Zuschauer waren nicht besser als Kreisklasseniveau. Ich hoffe, dass jeder seine Tetanusimpfung auf dem aktuellen Stand hat, denn die Pfosten waren aus dieser Sicht äußerst bedenklich.


Rettungswagenfahrerin Elisa, welche ich letzte Woche zum Spaß meinerseits degradiert hatte, war leider nicht am Ort des Geschehens, weil sie mit ihrem Wintersportverein in Cursdorf zum Mattenslalom war.


Schon vor dem Spiel freuten sich alle Spieler, welche auf der schattigen Seite des Platzes aufgestellt wurden. Beim Torschuss in der Erwärmung hatten anscheinend viele nicht mit dem veränderten Luftdruck in dieser Lage gerechnet. John und Doodle hatten viel zu tun, um die Bälle in der angrenzenden Weide zu suchen.


Unterdessen hatten Kathrin, Antje, ich und weitere FSV-Anhänger die örtliche USV-Fanbank erobert und bis zu Schluss behauptet, weil immer ein taktisches System des Platzfreihaltens genutzt wurde.


Kammerjäger Sven hatte unterdessen alle Händevoll zu tun, um Dreamworks Titelfigur Hammy von den Vorräten in der Kabine fernzuhalten und schaffte dies auch erfolgreich.

Der Winter kommt und alle müssen sehen, wo sie bleiben.

Nun aber zum eigentlichen Spiel:

Wir starteten gut in die Partie und konnten dem Gegner unser Spiel aufzwingen.

In der sechsten Minute eroberte Milad den Ball, passte kurz auf Lima und dieser nutzte seine Freiheiten, um diagonal auf Robin zu flanken. Robin nahm den Ball an, umspielte seine Gegenspieler und schloss ab. Georgi im gegnerischen Tor konnte nur klatschen lassen und somit schob Milad zum 1:0 ein.


Kurz nach dem Jubel sollte gleich der nächste folgen.

LV Phil, welcher sich mit in die Offensive einschaltete, hatte den Ball eigentlich schon verloren, konnte dann aber doch zu Robin passen. Dieser fackelte nicht lange und schloss ins kurze Eck zum 2:0 ab.


Danach schien das Heimteam heimlich den Keeper getauscht zu haben, denn was er danach rausholt, war sehr beachtenswert.

In der 14. Minute hatte Lima seine Chance zum ersten Tor in unserem Dress, aber der Schlussmann war auf dem Posten und kratzte den Ball unten rechts raus.


Der Gastgeber gab sich allerdings noch nicht auf und spielte einen Ball in Richtung Weinhardt, welcher einen am heutigen Tag schläfrig wirkenden Phil stehen ließ und nach innen schoss. Lucas war jedoch zur Stelle, aber herausfordern sollte man sein Glück nicht.


Das 1:2 aus unserer Sicht fiel durch einen Sonntagsschuss aus circa 18m. Abgemessen von mir persönlich per Tip Top Schritte in der Halbzeit.


In der 30. Minute durfte sich auch Lennox auf der Torschützenliste eintragen lassen. Einen schlechten Pass in Richtung Robin klärte der Gegner zurück in Richtung Lennox. Er fasste sich ein Herz und zog ab, sodass der Torwart keinen Sinn sah noch zu reagieren. Anscheinend war er nach diesem Tor so aufgeregt, dass er seine Schuhe nach dem Spiel in der Kabine vergas.


Bevor die Halbzeitansprache unserer Coaches Addi erfolgte, holte er sich Tipps bei Luis, der heute zunächst auf der Bank saß. Einziger Grund dafür war, dass er auf den Anruf von Rudi wartete, um endlich den Bundestrainerjob angeboten zu bekommen.

Cheffotografin Kathrin hatte heute die Spendierleggins an und zahlte großzügig den Eintritt für den schattigen Platz in der Lounge. Wundert euch also bitte nicht über die einseitige Bilderstattung ihrerseits.

Nach der Pause war plötzlich Unordnung in unserer Abwehr und Weinhardt nutzt die Chance zum 3:2 Anschluss. Aus Frust verkippte Antje ihr kostbares Radler, aber mei, es war nur Radler.


Als ich kurz darauf mit meiner Brause und meiner Bratwurst bei Mike stand, äußerte er folgende Worte: “Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl.” Ein gegnerischer Anhänger beruhigte ihn allerdings mit den Worten: “Keine Sorge, wir sind schlechter als ihr”. Ob man das nach dem Spiel als Kompliment aufnehmen sollte, sei dahingestellt.


Dass der Gegner auch das 3:3 kann und wollte, zeigte sich in der 75. Minute, als Highlander in höchster Not vor dem einschussbereiten Stürmer klärte. Kurz darauf musste Lucas seine komplette Körpergröße einsetzen, um einen Ball über die Latte zu lenken und krachte dabei schmerzhaft vor den Pfosten.


Erlösung gab es dann erst in der Nachspielzeit.

Flo dribbelte auf der Grundlinie nach innen und wurde am Bein getroffen. Schiri Kraut hatte nichts dagegen und auch der VAR im Baba-Jaga-Haus schaltete sich nicht ein. Sterze trat an und verlud Georgi zum 4:2 Endstand (90+3).

Natürlich waren auch wieder alle verdächtigen Familiennamen auf der Unterstützerseite zu sehen. Wie wir hatte auch Familie Schramm Probleme mit der Ausschilderung, kam aber noch rechtzeitig, nachdem ich zum Leidwesen (von immer noch rauchfreien Maik) den Standort an Stephi schicken musste. Er wusste schon, dass dieses hier erwähnt wird. Besser gelang dies diesmal Familie Buse, obwohl der Rudolstädter Raum ein hartes Pflaster für sie ist.


Busfahrer Sandro hatte anscheinend einen Krampf im rechten Bein und eine leere Bierpulle unterm Bremspedal, denn anders lässt sich diese rasante Fahrweise nicht erklären. Mike war heute nur Copilot im Blitzteam und sagte die Kurven und Unwägbarkeiten mustergültig an.

Luis erbettelte sich nach dem Spiel noch einen Aufenthalt bei Burger King. Geärgert hat dies niemanden, außer vielleicht Steve, welcher heute nicht zum Spielen raus durfte. Zunächst wurde ihm die Fahrt von Sandro versprochen und von Mikes Heimweh zunichte gemacht. Wie er genau jetzt den zweiten Busfahrer Addi bestochen hat, bleibt wohl sein Geheimnis.

Nach dem Spiel fanden sich viele Spieler im Sportpark ein, um das Spiel auszuwerten.

Ob eine An- und Abfahrt einiger Spieler aufgrund ihrer heutigen Leistungen so angemessen war, darüber lässt sich streiten und sollte auch von dem ein oder anderen nochmal überdacht werden.


Wir haben heute gegen ein kämpferisch starkes Team gewonnen, welches zwei Klassen tiefer spielt, uns aber trotzdem Paroli geboten hat und uns ihr Spiel aufgezwungen hat.

Während es Spiels gabs es einige Weisheiten von Antje:

#1 die halten das Tempo nicht durch und in der zweiten Halbzeit fallen die Tore

#2 wir passen uns deren Scheißspiel an.

Nach ein paar sieglosen Spielen darf ich nun die Hose, nicht die Unterhose, nicht mehr wechseln, weil ich mir das so auferlegt habe. Auch wenn ich so im Winter an der Seitenlinie oder Umgebung rumstehe und Notizen mache. Aber was tut man nicht alles, um sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

Nächste Woche geht es dann zum vierten Auswärtsspiel in Folge nach Zottelstedt.

Anpfiff der Partie ist 15:00 Uhr.

Aufstellung:

Klötzer - Morgenroth (78.Ulke), Oschmann, Blaschczok, Witzel (55. Schwens) – Buse – Rajabi (46. P.Schneider), Sterzing, Bartholome (55.Schleicher) – Reykowski (46. Knöfel), Lima da Garca


Text: Chefredakteur Hucki mit Souffleuse Tina

Bilder: Sven und Kathrin



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