Bei der Ansprache vor dem Spiel erläuterte Addi seine Vision vom heutigen Spiel. Steve sollte sich aktiv mit einbinden und in gewissen Spielsituationen als Rechtsverteidiger agieren. Natürlich war dies nur ein Missverständnis, aber unserem Schlussmann schlotterten schon die Knie wegen der neuen Herangehensweise.
Gleich von Beginn waren unsere Gäste aggressiv und versuchten uns früh unter Druck zu setzen und bereits nach fünf Minuten konnte Teichel eine vielversprechende Abschlussmöglichkeit verzeichnen. Wir konnten nur von Glück sprechen, dass der Ball nicht im Netz zappelte.
Nach der anfänglichen Druckphase konnten wir uns immer wieder gut nach vorne kombinieren, aber leider fehlte es an Präzision beim letzten Pass.
In der zehnten Minute klärte Teichel einen Ball per Hochbombe, welchen selbst Franz nicht besser schießen könnte. Aus abseitsverdächtiger Position erlief Crecelius den Ball und schloss per Lupfer über Steve hinweg ab. Nach einigen Diskussionen war er wohl aus der eigenen Hälfte gestartet und somit war alles regelkonform, obwohl es auch im Nachgang einige fragwürdige Entscheidungen seitens der Unparteiischen gab.
Während wir versuchten uns vor den gegnerischen Kasten zu spielen, nutzte Teichel lange Bälle hinter unsere letzte Abwehrkette, um uns unter Druck zu setzen.
Kurz vor der Pause hatten wir nochmal Glück, als ein Fehlpass von Steve vom Gegner ungenutzt blieb und wir somit mit 0:1 in die Pause gehen konnten. Also noch alles offen für eine spannende zweite Halbzeit.
Auch nach der Halbzeit kamen wir gut ins letzte Drittel, konnten aber kein Kapital daraus schlagen, weil immer wieder ein paar Zentimeter fehlten, ein Fuß dazwischen war oder Schlussmann Markert irgendwie mit den Fingerspitzen den Ball noch rauskratzte.
Dann kam es zu einem Zweikampf in unserem Strafraum, bei dem Staskewitsch lautstark aufschrie und am Boden lag. Schiedsrichter Lehmann entschied auf Strafstoß und konnte nur vom Getroffenen selbst überzeugt werden, dass hier kein strafbares Foul vorlag. Denn er wurde im vom eigenen Mann zu Fall gebracht. Ein sehr lobenswertes und faires Verhalten unseres Gastes.
Den zweiten Elfmeterpfiff konnten wir im Anschluss trotzdem nicht verhindern, weil Steve den gegnerischen Stürmer umrauchte. Weil Breuker aus der anderen Richtung anlief, wich unser Schlussmann von der Routine ab und sprang nach links. Leider ging der Ball diesmal ins rechte Eck und somit stand es 0:2.
Was man uns nicht absprechen konnte, war der Glaube an uns selbst und an unsere Fähigkeiten.
In der 69. Minute spielte Ritschie einen herausragenden öffnenden Pass auf sein Bruderherz auf die andere Seite des Platzes. Das haben sie mit Sicherheit daheim des Öfteren im Kinderzimmer an der Playstation geübt. Flo nutzte den Raum und nahm den Ball gut mit, scheiterte aber beim Abschluss an Torwart Markert. Dieser konnte den Ball aber nicht sicherstellen und so bescherte uns Luis den verdienten Anschluss.
Jetzt waren wir am Drücker und konnten sogar ausgleichen. Luis setzte sich erfolgreich durch, umlief den Schlussmann und verwandelte ins verwaiste Tor. (75. Minute)
Man sollte meinen, dass wir jetzt am Drücker waren und uns das Momentum vielleicht Richtung Siegerstraße nutzen konnten. Leider führte die eingeschlagene Richtung geradewegs in eine Sackgasse, denn nachdem Pfeifer-Leeg, in der 86. Minute zu viel Zeit bekam und ungehindert flanken konnte, brauchte Haase nur noch den Fuß reinhalten und besorgte die erneute Führung für seine Mannschaft.
Leider war dies noch nicht der Schlusspunkt dieser Partie, denn Staskewitsch konnte einen direkten Freistoß zum 2:4 Endstand verwandeln.
Wie das nach dem starken Comeback so passieren kann, weiß ich auch nicht, aber es muss sich schleunigst etwas ändern, denn es war auch das letzte Heimspiel für Luis bei uns. Für alle, die sich jetzt bereits freuten und Luis woanders hinlockten wollten: Wir müssen euch leider enttäuschen. Luis wird eine Weile die Welt entdecken und danach wieder zu uns zurückkommen. Es wird sich zeigen, wer in seine Fußstapfen tritt.
Wir können uns nur immer wieder bei jedem einzelnen Zuschauer bedanken, der uns jede Woche begleitet und unterstützt und wir hoffen, dass wir so schnell wie möglich etwas zurückgeben können.
1/6 der Saison ist rum. Jeder Schwarzmaler, der uns jetzt bereits abgeschrieben, 5/6 sind noch zu spielen und Aufgeben kennen wir nicht. Getreu nach dem Motto unseres Spielertrainers Marten Wolf: “Je mehr ihr uns runterziehen wollt, desto größer ist unser Ehrgeiz, wieder zurückzukommen. Das spornt uns nur noch mehr an”.
Nächste Woche ist in der Ligapause und wir fahren nach Kirchheim zu unserer ersten Pokalrunde. Samstag 14.09. um 15:00 Uhr ist Anstoß.
Aufstellung: Nimmow – Maul (78. Wolf), Blaschczok, Morgenroth, Oschmann – R. Schleicher, Sterzing, F. Schleicher, Bartholome (46. Schwens) - Knöfel, Ulke
Text: Hucki und Tina
Fotos: Sven und Kathrin
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