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Was gegen die Ligaprimusse gut war, funktionierte heute nicht

Während wir, wie vor jedem Heimspiel üblich, einen Snack zu uns nahmen, lauschten wir der Ansprache von Mike. Nach den erfolgreichen letzten Wochen gegen Gegner aus den obersten Tabellenrängen stand heute das “wichtigste Spiel der letzten Wochen” auf dem Programm. Mit Zottelstadt hatten wir unseren direkten Tabellennachbarn zu Gast im Sportpark. Wichtig war, dass wir mit der richtigen Einstellung auf den Platz gingen, um diesen auch als Sieger zu verlassen. 

 

Lucas begann heute wieder im Tor, um besser auf einen mögliches frühes Ausscheiden Sterzes reagieren zu können. Unser Kapitän ging deutlich angeschlagen in die Partie, hielt die 90 Minuten aber durch.  

 

Steve stand in der Kabine deutlich unter Druck, weil er seinen rechten Spieltagschuh nicht fand. Nach etlichen Beschuldigungen der einzelnen Teamkameraden musste er sich eingestehen, dass der Schuh wohl mit in die Dreckwäsche gerutscht war. Oder der Osterhase hatte ihn zu gut versteckt. Seis drum, ein anderes Paar wurde rausgekramt und die Füße mustergültig besohlt. 

 

Bei der Erwärmung dann auch wieder Aufregung. Franz hielt es trotz Sperre nicht vom Rasen fern und er bolzte ein paar Kometen in Richtung des Martinrodaer Himmels. Einer dieser sauste mit derartig hoher Geschwindigkeit in Richtung Boden und überraschte Alex zentral am Riechkolben. Der folgende hohe Blutverlust ließ mich schon die Telefonnummer der Transfusionsmedizin Suhl googeln, um eine Konserve zu ordern, es ging dann aber doch ohne. 

 

Obwohl heute herrliches Pilswetter war, entschied ich mich gegen Bier und für Magnesium angereichertes Wasser, da ein Einsatz heute deutlich wahrscheinlicher war als beim letzten Bankeinsatz meinerseits. 

 

Schiedsrichter Möller gab die Partie fast pünktlich um 15:04 Uhr frei und der Ball rollte. 

Leider dauerte es nicht lange bis zur ersten Schrecksekunde vor unserem Kasten. Blatsche unterschätzt die Geschwindigkeit von Trepanovski und spielt einen deutlich zu laschen Rückpass zu Lucas und nur gemeinsam konnten sie die Gästeführung verhindern. 

 

Kurz darauf hatten auch wir unseren ersten Torschuss durch Sterze, welcher per Außenrist abzog. Das hatte er unter der Woche noch während des Trainings geübt. Zum ersten Tor im Sportpark an diesem Spieltag reiche es jedoch noch nicht. 

 

In der zwölften Minute gingen wir dann schließlich in Führung. Ein Ball wurde von den Gästen zu John geklärt und er entschloss sich den Ball direkt wieder hoch in den Strafraum zu jagen. Der Ball wurde länger und länger und der Wind tat sein Übriges dazu. Nach einer gefühlten Minute in der Luft fiel der Ball über alle Abwehrspieler und den Torhüter hinweg ins Tor.  

 

Sehr schönes Ding, vor allem mit dem Wissen um die Ereignisse des frühen Morgens in Johns Umfeld. Für seine mentale Stärke und sich trotz des Vorfalls auf den Platz zu stellen, dafür gebührt ihm riesiger Respekt. 

 

Ruhe brachte dies aber nicht in unser Spiel und kaum fünf Minuten später mussten wir den Ausgleich schlucken. Zottelstedt kombinierte sich um unseren Sechzehner bis in die Nähe der Grundline. Den Pass nach vorne ins Zentrum brauchte Trepanovski nur über die Linie zu drücken. Leider erkannte der Assistent an der Linie die Abseitsposition nicht und somit wurde es laut von der Trainerbank und den Rängen. Insgesamt waren die Unparteiischen teilweise schlecht platziert und fraglich bei manchen Entscheidungen. Vielleicht hat aber auch die Sonne geblendet. 

 

Kurz darauf kam der fällige Pfiff, nachdem Jannik in den gegnerischen Strafraum eindrang und nur per Foul am weiteren Vordringen gestoppt werden konnte. Blatsche legte sich den Ball zurecht, musste aber noch warten, weil erst ein paar Rangeleien an der Strafraumgrenze unterbunden werden mussten. Dann wollte er den Ball zu genau platzieren und scheiterte am Pfosten und das, obwohl Torwart Plotka schon in die andere Ecke unterwegs war. 

 

Kurz darauf hatte wieder Trepanovski die Chance seine Mannschaft in Führung zu schießen, weil wir abermals in der Abwehr pennten. Während der Stürmer schon zum Jubeln abdrehte, half uns der Remschützer Pfosten, welchen wir uns für das Spiel von diesen ausgeborgt hatten, und ließ den Ball nicht über die Linie rollen. 

 

Bis zur Pause und auch in der Anfangsphase der zweiten Halbezeit hatten wir noch ein paar Torschüsse durch Flo, Oschi und Jannik, welche aber immer zu unplatziert waren und auch ein wenig mehr Schmackes hätten die Schüsse vertragen können. Da wurde vor dem Spiel wohl zu wenig zugelangt. Im Training sausen uns die Geschosse regelmäßig um die Ohren, aber heute funktionierte dies nicht so wirklich. 

 

In der 59. Minute wurde Flo rabiat vor unserer Bank von Kallenbach von den Beinen geholt. Den fälligen Freistoß brachte Erik gezielt in Richtung des Elfmeterpunktes an dem Blatsche lauerte. Diesmal hatte er mehr Präzision mit dem Kopf und netzte zur erneuten Führung. 

 

Aber auch mit dieser Führung bekamen wir keine Ruhe ins Spiel und die Rufe von außen trugen nicht zur Beruhigung der Mannschaft bei. Vielleicht muss sich der ein oder andere doch mal hinterfragen, was er so in Richtung des Spielfeldes loslässt, denn auch die Unparteiischen bemerken das alles und heute wäre es ein Leichtes gewesen, sie ein bisschen auf unserer Seite zu haben, denn auch die Rufe aus und um die Gästebank herum waren teilweise drüber. 

 

Inzwischen war auch Edelreservist Doodle mit von der Partie und legte eine herrliche Flugeinlage hin. Leider erreichte er den Ball per Flugkopfball nicht und außerdem wurde auf Abseits entschieden. Kopf und Arm aufgeschrammt, aber kein Erfolg. Trotzdem kann sich manch junger Hüpfer etwas von der Einsatzbereitschaft und dem Willen des fast Vierzigjährigen abschauen. 

 

In der 79. Minute war es dann leider wieder so weit. Wir konnten den Ball zu zweit nicht klären und ließen Kallenbach mutterseelenallein stehen. Dieser legte sich den Ball zurecht und schloss platziert ins rechte Eck ab. Lucas machte sich breit und verriet mir nach dem Spiel, das er vielleicht besser bzw. agieren hätte können, aber so ist es nun mal. Der Gegentreffer war eine Gemeinschaftsproduktion an Fehlerquellen in allen Spielreihen.  

 

Die Gäste nahmen durch Wechsel weiter Zeit von der Uhr und waren zufrieden mit dem Punkt. Zottelstedt konnte noch zwei weitere gute Abschlüsse kurz vor Abpfiff auf ihrer Habenseite verzeichnen und wenn diese ein bisschen platzierter aufs Tor gezirkelt worden wären, hätten wir blöd aus der Wäsche geguckt. 

 

So bleiben wir zwar vor Zottelstedt in der Tabelle, aber können uns nicht für die Hinspiel-Pleite revanchieren und auch das Addirakel lag diesmal mit seiner Vorhersage leider falsch. 

 

In der kommenden Woche steht dann die beschwerliche und äußerst lange Auswärtsfahrt zum Tabellenprimus nach Ilmenau an. Mal sehen, ob wir den Ruf des Favoritenschrecks weiterhin aufrecht halten können. 

 

Anpfiff im Hammergrund ist am Samstag um 15:00 Uhr. Wir freuen uns auf eure Unterstützung und vielleicht gelingt uns eine weitere Sensation. 

 

Aufstellung: 

Klötzer -  Schwens (61. T. Elle), Blaschczok, Morgenroth, P.Schneider - Pflügner, Schleicher, Oschmann, Knöfel - Sterzing, Reykowski (86. Nimmow) 


Text: Hucki und Tina

Fotos: Sven und Kathrin






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