Angekommen im Sportpark Gemeindetal in Schwarza, hatten wir noch etwas Zeit, weil entweder gerast wurde oder ich die Zeit zu großzügig geplant hatte. Sei es drum, denn so konnten wir nochmal den noch nicht genau bemessenen Rasen begutachten. Er war weich, stumpf und dicht gewachsen, wie einst die Wiesen im grünen Tal, nach denen Littlefoot suchte.
So erkannte es auch Marten und sein erster Satz in der Ansprache lautete, dass wir richtig an den Ball treten sollen, denn sonst verhungert er unterwegs. Auch sollte es wichtig sein, die richtigen Abstände auf dem großen Platz einzuhalten, um dem Gegner wenig Raum zu geben, um unsere eigene Kombinationsstärke auszuspielen. Wir wussten aus den letzten beiden Partien, dass Schwarza aggressiv und körperlich spielt und wollten entsprechend agieren.
Wir waren von Beginn an munter und griffig in den Zweikämpfen. Konnten teilweise schön kombinieren und hatten in den ersten Minuten ein paar sehenswerte Vorstöße durch Richi, Patrick und John. Alle wurde allerdings durch Fouls oder ungenaue Abschlüsse vereitelt.
Ein Foul in unserer Hintermannschaft führte zum völlig unverdienten Treffer für die Gastgeber. John grätscht und stoppt den Ball, erwischt aber auch Spindler und Schiedsrichter Poller ließ sich nicht beirren und zeigte auf den Punkt.
Den ersten Schuss von Heerwagen hielt Steve noch bravourös, als er nach links abtaucht, aber den anschließend wuchtvollen Nachschuss unter die Latte konnte auch er nicht mehr parieren.
0:1, sollte es wieder so ein Ergebnis werden wie im vergangenen Jahr?
Der Mannschaft war das nicht anzusehen und sie motivierte sich gegenseitig und spielte mehrere Topchancen bis zur Halbzeit heraus.
Luis scheiterte zweimal am reaktionsschnellen Torwart Peterhänsel und Blatsche legte den Ball von links nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Wir wünschen auf diesem Weg dem verletzten Torschützen zum 0:1, Heerwagen, gute Besserung. Dieser musste verletzungsbedingt kurz vor dem Halbzeitpfiff raus.
Während ich mit Antje unterwegs war, um eine Pausenabkühlung zu holen, versuchte unser Coach unsere Jungs zu ermutigen und nicht aufzugeben.
Nach der Halbzeit schien dies zunächst zu fruchten, denn wir spielten uns in der heimischen Hälfte fest, konnten aber keinen Profit daraus schlagen.
Schwarza kloppte immer häufiger die Bälle lang und weit nach vorn und betete zu Gott, dass da irgendeiner steht. Leider ist dies in der 58. Minute der Fall. Spindler vernaschte mit Erik, Blatsche und Phil fast unsere gesamte letzte Reihe und passt zu Pakstaitis. Dieser hatte die Zeit und konnte von links nach rechts oben verwandeln.
Der letzte Streich von Spindler sollte das aber nicht gewesen sein, denn er bekam wieder einen Ball in den Fuß gespielt und hatte viel zu viel Zeit, um zu überlegen, was er machen könnte. Die Entscheidung einfach draufzuhalten, war goldrichtig und somit stand es 0:3 aus unserer Sicht.
Als alles schon fast den Bach runter gegangen war, entschied sich Marten zur Einwechslung seiner selbst. John hinten raus, Wolf vorne rein. Wahrscheinlich hatte ihn der Spruch der gelben Ente im gegnerischen Kasten angestachelt, denn er wollte unbedingt zu null spielen, was er auch lautstark verkündete.
Bevor mir üble Nachrede nachgesagt wird, der Ausdruck „gelbe Ente“ kam von einem anderen Schwarzaer Spieler in Richtung seines eigenen Keepers.
Bereits nach kurzer Spieldauer sollte der Wechsel Früchte tragen und Luis konnte den Ball diesmal erfolgreich an Peterhänsel vorbeilegen. 1: 3.
Kurz darauf kam es zwischen Jannik und dem gegnerischen Torwart zum Zweikampf, bei dem sich unser Knossi durchtankte und den Anschluss besorgte. 2:3
Was Marten anschließend plante, war uns allen erst nicht so richtig ersichtlich. Wollte er jetzt schon sein Trikot mit Fans auf der Tribüne tauschen? Nein! Trotz sommerlicher Temperaturen hatte er seine Skiunterwäsche an und musste diese schleunigst loswerden, da der Kessel kurz vorm Bersten war.
Leider gibt es davon kein adäquates Bildmaterial, da Kathrin nicht da war und eh eine Ausrede gehabt hätte und zweitens, weil wir gar kein Objektiv haben. Aber vielleicht können wir so eure Fantasie etwas anregen und euch zu den Spielen locken, um freizügige Männer zu bestaunen.
Den Schlusspunkt in dieser grandiosen Schlussphase setzte dann Blatsche, als er eine gut getimte Flanke von Michell versenkte. 3:3 nach 0:3 Rückstand.
Jubel bei uns und Frust bei den heimischen Fans, Trainern und Spielern.
Unverdient finde ich dieses Ergebnis auf keinen Fall, aber an der Torausbeute muss dringend gearbeitet werden.
Antje, hiermit nochmal alles Gute nachträglich zum Geburtstag, du bleibst vielleicht das nächste Mal doch länger, um nicht bedient mit 0:3 nach Hause zu deinen Eltern zu fahren.
Nach dem Spiel ist allerdings vor dem Spiel und nächsten Samstag, unglücklicherweise nach dem Sandhasenfest, findet unser nächstes Heimspiel gegen die Reserve aus Rudolstadt statt. Hier wird unsere Defensive zeigen müssen, zu was sie in der Lage ist, denn Rolscht hat schon einige Tore geschossen.
Damit geht auch ein Gruß an unsere Freunde aus Rudolstadt raus. Ihr habt euren Spionagedienst am Samstag zu früh abgebrochen. 😉
Aufstellung:
Nimmow - Pflügner, Morgenroth, Blaschczok, Schwens (75. Wolf) – Maul (66. Lange), Sterzing, Buse, R. Schleicher - Knöfel, Ulke
Text: Hucki und Tina
Fotos: Sandro, Sven und Hucki
Comments