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Zu Recht verloren, aber Moral bewiesen

Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn die Einbrecher am Freitagmorgen die Sicherungen für die Flutlichtanlage geklaut hätten. Denn damit wäre den zahlreich in den Sportpark strömenden Zuschauern die ersten 20 bis 25 Minuten erspart geblieben, allerdings auch die Ansagen und musikalische Untermalung von Elton und Linde, die man fürs Spiel engagieren konnte. Zumindest den FSV-Anhängern um Bürgermeisterin Morgenbrod und vielen Sponsoren, welche den Einladungen der Mannschaft folgten.

Martinroda begann viel zu hektisch und schien alles mit der Brechstange versuchen zu wollen. Abspiele und Stellungsspiel waren katastrophal. Bereits in der 5. Minute hatten die Jungs Glück, als ein Freistoß von Schmidt immer länger wurde und schließlich am Pfosten landete. In der neunten Minute war es dann soweit, Tresselt setzt sich gut gegen Blatsche und Erik, die anscheinend Schlittschuhe anhatten, durch und schießt aufs lange Eck. Nimmow ist noch am Ball, kann aber nicht entscheidend klären. Bereits fünf Minuten später rappelte es wieder im Kasten von Martinroda. Nach einer Ecke herrschte viel Verwirrung im Strafraum und Kellner nutzte diese zum 0:2. Und es kam noch schlimmer. In der 20. Minute lief Priefer (wenn ich das hier überhaupt erwähnen darf) auf unseren Torwart zu und überwand ihn zum 0:3.

Den ersten Lichtblick gab es in der 24. Minute, als Robin den Ball vom überheblich wirkenden Torwart abluchste und auf Luis durchsteckt, dieser wiederrum den Stellungsfehler ausnutzt, um zum 1:3 abzuschließen. Leider hat dieses Tor kaum Ruhe in die Mannschaft gebracht, denn in der 27. Minute wurde eine Ecke nur unzureichend geklärt und Adam konnte ungehindert aus dem Rückraum zum 1:4 abschließen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff nutzte Ulke nochmals einen Querschläger der Elgersburger Hintermannschaft, um frei auf Heinz zuzulaufen und ihn mit einem Lupfer zum 2:4 zu überwinden.

Die Halbzeitansprache war ruhig und positiver Natur, denn die Trainer hatten auch erkannt, dass sich ihre Männer gefangen hatten und wieder gut im Spiel waren, schlechter ging es allerdings auch nicht.

Schon in der 48. Minute sah man den deutlich besseren Beginn der Hausherren nach den Einwechslungen von Poldi (für Robin) und Flo (für Marten). Zweiterer setzte sich im Strafraum durch und hätte durchaus abschließen können, versuchte aber quer zu legen und somit wurde der Ball geklärt. Da fehlt noch die Kaltschnäuzigkeit eines Marten, aber er hätte den Ball auch nie so bekommen.

In der 60. Minute wurde es hitzig im Sportpark, als Sterzing im Strafraum zu Fall kam, es aber nur eine Geste zum Weiterspielen von Schiedsrichter Schröter gab. Anscheinend war das Team im Keller von Bösleben auch schon beim Bier und hat nicht eingegriffen.

Kurz darauf war es nochmals Flo, der eine gute Chance zum Anschluss vergab, den ich aber keineswegs kritisieren möchte. Beide Einwechsler haben viel Schwung in die Partie gebracht.

In der 77. Minute schien Highlander die Situation gegen Kellner bereits unter Kontrolle gebracht zu haben, lies sich dann aber auf der Grundlinie überwinden. Der gepasste Ball landete am 16er beim nicht angegebenen Priefer, welcher den Ball zum 2:5 versenkte.

Direkt im Gegenzug, ohne dass ein Burcher am Ball war, flankte Poldi sehenswert mit Direktabnahme in den Strafraum. Die Verwirrung nutzte Ulke zu seinem dritten Tor am heutigen Abend. Nun war es ein schönes Spiel, in dem sich herausstellte, dass auch die Elgersburger Hintermannschaft nicht so sattelfest ist, leider zu spät.

Den Schlusspunkt setzte wiederrum k.A., der einen Konter nutzte, um das 3:6 zu erzielen. Im Vorlauf haben die Unparteiischen aber ein Foul an Schleicher, welcher über starke Kopfschmerzen und Übelkeit nach dem Spiel klagte, übersehen. Eventuell war auch hier die Funkverbindung gestört, denn schon wieder griff der VAR in Bösleben nicht ein.

Draufhauen bringt nichts, haben auch die Trainer erkannt und lobten die Moral der Mannschaft nach dem 0:3 und der starken Leistung in der zweiten Hälfte. Immerhin spielte man auch gegen den ungeschlagenen Tabellenführer.

Das Mannschaftsgefüge und die Bindung zu den Fans sind auch nach der Enttäuschung intakt, was man nach dem Spiel deutlich sehen konnte. Viele Anhänger und Spieler blieben bis spät in die Nacht im Sportpark und genossen das von Christian Ehrhardt gesponserte Freibier. Erwähnenswert ist hier, dass Trainer Eckardt von seiner Tochter Widerwillens abgeholt werden musste, er war aber am heutigen Samstag vorbildlich 10 km joggen. Nicht vergessen möchte ich auch die grandiose Arbeit des Teams der Versorgung, die den Andrang sehr gut meisterte.

Martinroda: Nimmow-P. Schneider, Morgenroth, Blaschczok, Pflügner - Oschmann, Buse, Sterzing, Bartholome (46. L. Schneider) -Wolf (46. Schleicher), Ulke

Text: Benjamin Huck



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